Vietnam

5. Januar 2018 

Mein Bus von Hanoi nach Vientiane in Laos hatte den Pick-up kurz vor 5 Uhr Nachmittags. Das bedeutete, dass ich den ganzen Tag Zeit hatte, um Verpflegung zu kaufen und unruhig durch die Gegend zu Tigern und alles zu Googlen, was mir als potentiel wichtig erschien. Grenzübergänge machten mich sowieso schon immer nervös und abgesehen davon wurde die 24 Stunden Busfahrt in einigen Blogs als "Trip durch die Hölle" beschrieben. Also schon ein guter Grund ein bisschen unruhig zu sein. Nach einem Hamsterkauf und recherchierens jeglichen auffindbaren Reisebericht zu dieser Strecke, den ich finden konnte, kam um 16:45 der "Pick-up-Mann". 

Meine schlimmste Befürchtung - nämlich der einzige Backpacker im Bus zu sein - wurde hier schon zerstreut, weil zwei spanische Mädchen aus meinem Hostel auch den Bus gebucht hatten. 

Auf das, was danach kam, war ich dank meiner Recherche zwar vorbei, aber ich fand es doch etwas lächerlich. Und anstrengend. Der Pick-up war nämlich nicht wie üblich mit einem Van, sondern wir mussten dem Mann, der auf seinem Moped fuhr, durch die vollen Straßen hinterhereilen. Dabei sammelten wir nach und nach mehr Backpacker ein bis wir - inzwischen ca. 15 - angewiesen wurden an der Straße zu warten. Der Mann brauste davon. 

Nach ungefähr 15 Minuten kam dann ein Van, der uns zu einem Platz mit sehr vielen Bussen brachte. Dort wurde unser Gepäck unten in einem lila Exemplar verstaut und wir zogen nacheinander die Schuhe aus, um unsere Plätze ganz hinten im Bus zu beziehen. 

Meine nächste Befürchtung wurde hier wieder zerstreut. Es gab nämlich Gott-Sei-Dank ganz normale Einzelplätze. Ich hatte sogar einen ziemlich guten Platz in der Mitte, mit einem freien Platz neben mir, sodass ich meinen Rucksack abstellen konnte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie eng diese Liegen sind. 

Es war inzwischen 18:00 Uhr und die Fahrt ging los. Es war nicht (un)angenehmer als die anderen Fahrten, die ich bisher gemacht habe. Um 10 Uhr war noch ein kurzer Stop, um etwas zu Essen und die Toilette aufzusuchen. Ich konnte sogar ganz gut schlafen bis wir an der Grenze zu Laos ankamen. Das war um 3 Uhr morgens. Ich wachte davon auf, dass der Motor ausgestellt wurde. Bis zur Grenzöffnung um 7 Uhr morgens würde auch der Fahrer noch ein bisschen Schlaf abkriegen. Ich schloss mich dem an. 

 

Weiter geht's hier, zu der Laos-Seite. 

 

4. Januar 2018 

Die Tour ging ziemlich früh los, weshalb ich mich um 6:30 Uhr aus dem Bett quälte. Es gab einen - sagen wir mal eher mittelmäßigen - Pancake zum Frühstück und bald darauf wurde ich auch von einem Van eingesammelt. Eine Gruppe Asiaten, zwei italienische Backpacker und ein Australier mit seiner vietnamesischen Freundin (wie ich alles später erfuhr) waren auch mit dabei. Es ging wieder zurück zum Hafen, wo wir durch ein Gebäude, was mich ein bisschen an einen kleinen Duty-free Bereich eines Flughafens erinnerte, geführt wurden. Nach kurzem Warten gingen wir in den Aufbau mit Tischen und Bänken auf dem Schiff und der erste Stop wurde angesteuert. Es ging in die "Thien Cun Cave". Das Wetter war übrigens genau wie der Pancake, aber zumindest war nicht viel los und die Höhle war recht hübsch. (Allerdings habe ich jetzt erstmal genug Höhlen gesehen) 

Es ging danach an ein paar Inseln vorbei und der Guide erzählte auch was, aber ich verstand ihn ehrlich gesagt nicht richtig. Ich weiß nur, dass die Halong-Bucht das Nummer 1 Touristenziel in Vietnam ist. Danach jedenfalls stand eine kurze Runde mit wahlweise einem Kajak oder einem "traditionellen Bambusboot" an. Da das Kajak eher etwas für den Sommer, wenn man nass werden will, ist, teilte ich mir mit den beiden italienischen Backpackern ein Bambusboot, das ein Vietnamese vorwärtsruderte. Es war sehr ähnlich wie in Ninh Binh, nur sehr viel kürzer, durch eine kleine Grotte durch, gewendet zurück. Danach stand auch schon die Rückfahrt mit Mittagessen an. Das war allerdings nicht inklusive und da die Preise bei solchen Touren meistens für drei Mahlzeiten reichten, lehnte ich ab, um dann bei der Rückkehr am Hostel zu essen. 

Der Australier, ein netter Mann vielleicht Mitte 40, hätte nach typisch vietnamesischer Art ein kleines Buffet bestellt. Er meinte zu mir, dass er satt sei, seine Freundin das unmöglich alleine essen könne und er Essensverschwendung hasse. Ich lehnte zwar erst aus Höflichkeit, denke ich, ab, aber er bestand darauf. Vielen Dank an dieser Stelle. Ich hoffe es gibt Karma. 

Zurück im Hafen würden wir mit dem Minivan zurück zu den Hotels gefahren. Dort checkte ich aus, wartete auf meinen Pickup zurück nach Hanoi, fuhr wieder (diesmal mit Gepäck) zum Hafen, wartete wieder und saß dann in einem Van zurück nach Hanoi. 

Circa um 8 kam ich ganz in der Nähe vom Hostel - übrigens ein anderes und noch billigeres als davor - an und schmiss mich nach etwas zu Essen und einer Dusche nur noch in mein Bett (in einem komplett vollen 20 Betten Schlafsaal, inklusive Schnarcher direkt im Stockbett unter mir. Oropax-Sei-Dank) 

3. Januar 2018 

Nach dem Frühstück checkte ich morgens um 8 aus und wurde von dem Minivan nach Halong abgeholt. Die Fahrt dauerte circa 4 Stunden. Der Van war allerdings eigentlich für eine Tagestour gebucht, weshalb ich dann am Hafen "rausgeschmissen" wurde. Der war allerdings circa 18 km vom eigentlichen Ort Halong, wo mein Hostel war, entfernt, sodass ich für 80.000 Dong ein Motorbike - Taxi nehmen musste. Hat aber wunderbar geklappt und ich konnte auch gleich einchecken. Der Ort selber ist nicht besonders hübsch und man erkennt sofort, was auf Touristen ausgerichtet ist und was nicht. Ich buchte im Hostel einen Bus zurück nach Hanoi für den Nachmittag des nächsten Tages und eine Tour in die Bucht ebenfalls für den nächsten Tag. Das Wetter war mal wieder Nieselregen und so aß ich nur noch kurz etwas und ging in mein Zimmer. Dort traf ich eine nette Australierin und eine Amerikanerin.

 

2. Januar 2018

Ich weiß nicht mehr so genau, was in welcher Reihenfolge war, deshalb in Kurzform: Frühstück, chillen, einen Bus in die Halong Bucht (mein nächstes Ziel) suchen, Unterkunft buchen, einen Früchtebecher mit Yogurt (oder etwas ähnlichem) essen. Witzigerweise waren da übrigens noch zwei Touristen und eine Vietnamesin, die verdächtig nach dem Street Food Guide aus dem Artikel, den ich angeschaut hatte, aussah.

David verabschieden, durch die Stadt wandern und versuchen Geld umzutauschen. Letzteres war ziemlich dumm, wie mir später auffiel. Ich habe noch ziemlich viele Baht aus Thailand (~150€), die ich schon einmal in die laotische Währung Kip umtauschen wollte. Nach unzähligen Banken fiel mir allerdings ein, dass Kip nicht ins Ausland gebracht werden dürfen und Banken sie deshalb weder haben noch wollen. Verschwendete Zeit, aber naja. Ich werde dann genau einfach in Laos in Kip umtauschen. 

Zwischenzeitlich hatte ich eine Suppe für 20.000 Dong. Ich hatte mir einen Zettel mit den vietnamesischen Worten "vegetarisch" und "kein Fleisch" geschrieben und damit herumgewedelt. Das hätte ich viel früher machen sollen. :'D

Dann fand ich noch ein Reisebüro mit einem 7$ Bus zur Halong Bucht am nächsten Tag und einem 29$ Bus von Hanoi nach Vientiane in Laos für den 5. Januar. Diese Busfahrt wird übrigens öfters als Trip zur Hölle bezeichnet, denn die Busfahrt ist nicht nur sehr holprig und schlingerig und führt über eine Grenze sondern dauert auch noch mehr als 24 Stunden. Yay... Ich habe tatsächlich einen Flug, der nur 45min dauert, in Erwägung gezogen, aber 110€ war er es mir nicht wert. 

Abends gab es noch ein Tofu-Sandwich. 

Joa, das war der Tag. :) 

 

1. Januar 2018 (Wohooo!) 

Die Lobby war beim Frühstück ziemlich leer - woran das nur lag? - und David gehörte auch zu den Abwesenden. :D Also entschied ich mich auf eigene Faust durch die Stadt zu ziehen und meine eigene Street Food Tour mit Sightseeing zu machen. Street Food Touren gibt es viele, vegetarische eher wenige. Nach dem Aufschreiben und Markieren auf Google Maps von ziemlich vielen Orten zog ich los Richtung Norden. Fragt mich nicht nach den Namen der Gerichte. Als erstes aß ich für 20.000 Dong eine Art Sticky Rice mit etwas, dass mich an Kartoffelstampf erinnerte und Ei. Übrigens lief ich zwischen den einzelnen Stationen immer einiges, nicht, dass ihr noch denkt, dass ich in einer Tour nur am Futtern war. :D 

Danach hatte ich eine Art Karamell-Pudding für gerade mal 7.000 Dong. In dem Raum waren ausnahmslos Vietnamesen und ich habe ein paar neugierige Blicke gekriegt. Das ist eben lokal und außerdem sehr lecker. Dann ging ich nach Westen am roten Fluss entlang und ein ganzes Stück über eine Brücke zu einer Art Insel mit einer Pagode darauf. Es war sogar gerade eine Art Gottesdienst (sagt man das hier?) mit einer Lautsprecherpredigt und lauter knieenden und sich verbeugenden Leuten. 

Den nächsten Tempel ließ ich weg, weil er nicht interessant genug aussah, um Eintritt zu zahlen. Wieder ein gutes Stück weiter lief ich kurz durch das "Präsidenten-Gebiet" mit dem Präsidentenpalast, dem Ho Chi Minh-Mausoleum und -museum und einigen anderen offiziell aussehenden Gebäuden, von denen ich keine Ahnung habe. Man hätte dort definitiv viel mehr Zeit verbringen können, aber es hat mich nicht sonderlich interessiert. 

Ich wandte mich wieder östlich zurück ins Alte Viertel, überquerte Eisenbahngleise mitten in der Stadt... 

... und kostete dann ein Ché (was soweit ich weiß einfach nur die allgemeine Bezeichnung für eine Art Nachtisch ist) mit süßen Klößchen gefüllt mit Sesam/Mohn Paste in einer Soße mit leichtem Ingwer-Aroma. War deutlich besser als es vielleicht klingt und am Anfang aussah. 

Kurze Pause im Hostel. 

Ich weiß nicht mehr so genau, was ich wann gemacht habe, aber auf jeden Fall habe ich mindestens 15 Reisebüros abgeklappert, um den günstigsten Bus nach Sapa im Norden zu finden. 8$ erschien mir jedenfalls ein besserer Deal als 15$. ^^

Wieder zum Hostel. 

Abends ging ich dann mit David ein Sandwich essen und nochmal zu dem Ché-Laden, wo wir gebratene Banane mit Erdnüssen in Kondensmilchsoße bestellten. Ich bin wahrscheinlich nicht die Beste darin, es schmackhaft darzustellen, aber glaubt mir, es schmeckt sooo gut. 

Da habe ich dann auch zu ihm gemeint, dass ich nicht mit nach Sapa kommen würde. Joa. Also, ich hatte den ganzen Tag schon darüber nachgedacht, dass ich einfach gerne alleine reisen würde. Es geht einfach darum, dass man so viel spontaner sein kann und unsere Tagesrhytmen sind auch eher unterschiedlich. Außerdem reizt mich Sapa nicht so richtig (ziemlich kalt gerade, viel Wandern, hügelig,... Nicht so mein Ding). Mal abgesehen davon ist reisen hier so einfach, überallhin andere Backpacker und ich habe genug Erfahrung gesammelt, um ganz gut zurecht zu kommen.

War aber eigentlich echt keine große Sache und außerdem haben wir ja so ziemlich die gleichen Pläne, das heißt dass wir 100% nochmal irgendwann in der gleichen Stadt sein werden. 

David ging danach noch seinen Bus buchen und ich ging zurück ins Hostel. 

31. Dezember 2017 

Nach einem sehr leckeren Frühstück (Früchte, Toast, Gurke, Karotte und - das beste - Hummus) gingen wir los zu einem Markt. Der war allerdings eher enttäuschend, da er entweder Souvenirs oder Haushaltsgegenstände verkaufte. 

Danach gingen David und ich separat durch die Stadt. Ich hatte mich irgendwie, mh, nicht verfolgt gefühlt, aber als ob ich ihn hinter mir her ziehen müsste. War aber kein Problem. 

So schlenderte ich durch das "Alte Viertel" mit seinen ganzen kleinen Läden, Hotels, Reisebüros und Restaurants. Ich ging zu dem großen See südlich, wo wirklich viele Leute, vor allem Familien, unterwegs waren. Dort würde abends auch der große Silvester - Countdown stattfinden. Zu dem Zeitpunkt gab es allerdings noch haufenweise elektronische Spielfahrzeuge mit denen Kinder durch die Gegend brausten. Man musste ein bisschen aufpassen nicht umgefahren zu werden. Es gab auch einige Portrait-Zeichner, die für 200.000 Dong glaube ich in 10min sehr realistische Bleistift-/Kohle- Portraits zeichneten. Ich war ein bisschen in Versuchung, beschränkte mich aber aufs Zuschauen. 

Ich verließ den ganzen Rummel, um in das "Vietnamese Womens Museum" zu gehen. Für 60.000 Dong ließ ich mich 2 Stunden lang von meinem Audioguide durch die drei Ausstellungen "Women in Family", "Women in History" und "Women's Fashion" führen. Aufzuschreiben, was ich alles gelernt habe, würde definitiv den Rahmen sprengen. Großartiges Museum. :) 

 

Nach einem Sandwich auf dem Rückweg, chillen ich noch ein wenig im Hostel. David hatte geschrieben, dass er am See feiern war. Ich war allerdings nicht wirklich in Party-Laune und ging dann erstmal gemütlich in einem Vegan/Vegetarischen-Restaurant essen. Limonade, Zwiebel-Spinat-Pizza und ein Apfelkuchen zum Nachtisch. Die Kellnerin war außerdem auch sehr nett und vegan. Naheliegenderweise kocht sie zu Hause, weil hier vegan essen zu gehen praktisch unmöglich ist. 

Zurück im Hostel hatte ich die Wahl in meinem Bett zu chillen oder mich in die Lobby zu fremden Paaren zu setzen. Logisch, was ich gemacht habe, oder? Es mag zwar für manche nach einem sehr traurigen Silvester klingen, aber es war eigentlich sehr angenehm. Friedlich. Gegen Mitternacht ging ich dann auf den Balkon unseres Zimmers und ich schwöre euch, dass ich um Punkt 00:00 Uhr eine Sternschnuppe gesehen habe. Feuerwerk gibt es hier nämlich leider keines. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist. 

Frohes neues Jahr euch allen! :) 

30. Dezember 2017 

Wir hatten ein anderes Hostel schon vor einiger Zeit gebucht, da es hieß, dass es zu Silvester etwas eng werden könnte mit günstigen Betten. Das stimmt zwar meiner Meinung nach nicht, umziehen mussten wir trotzdem. Ich genoss vorher noch ein Frühstück auf der Dachterrasse (David schlief. Mal wieder.) und dann gingen wir circa 20 Minuten durch die Straßen des "Old Quaters" zum Signature Inn. Wir hatten zwar ein paar Probleme es zu finden, weil 1. der Standort auf Google Maps nicht stimmt und 2. Die Straßen alle verdammt ähnlich aussehen. Letztlich fanden wir das sehr schicke und moderne Hostel (hab ich gut ausgesucht ;D) doch noch. 

Und, was soll ich sagen, erinnert euch noch an den Satz, dass man immer ein bisschen aufpassen muss? Jop. Wir hätten beinahe 100.000 Dong pro Person zu viel gezahlt. (340.000 statt 240.000) Der angeschriebene 5$ pro Bett Preis war auf Booking nämlich nur 3,50$ oder so. Ich werde das ab jetzt immer vorher umrechnen und aufschreiben. Ich glaube wirklich nicht, dass es Absicht ist. Ich glaube sie sind einfach nur mit den verschiedenen Buchungen und Sonderpreisen auf verschiedenen Webseiten überfordert. 

Das war aber auch schon das "abenteuerlichste" an dem Tag, weil wir einfach nur faul waren. :) 

Wir haben uns nur noch (vergeblich) auf die Suche nach einem günstigern Wäschedienst als der unseres Hostels gemacht und ein Banh Mi, ein Sandwich Baguette, gegessen. 

29. Dezember 2017 

Man muss doch immer ein bisschen aufpassen. Nach dem im Preis inbegriffenen Frühstück im Hotel gegenüber (zu dem ich alleine ging, weil David lieber länger schlief), checkten wir pünktlich um 12 Uhr aus. Ich hatte am selben morgen aufgeschrieben bzw umgerechnet, wie viel wir noch zahlen mussten. Das erwies sich als überaus weise, weil wir sonst 50.000 Dong pro Person mehr gezahlt hätten. Gut, das sind nur 1,80€, aber es geht einerseits ums Prinzip und andererseits ist das eine komplette Mahlzeit. Ich glaube auch wirklich, dass es keine Absicht war, da wir über Hostelworld schon eine Voranzahlung geleistet haben. Aber trotzdem: Immer einmal mehr checken. 

Der Bus, der sich als Van entpuppte kam pünktlich um 1 Uhr und fuhr 3 1/2 Stunden nach Hanoi. Mir wurde zwar schon öfter erzählt, dass der Verkehr hier noch krasser sein soll als in Ho Chi Minh City, aber ich muss zugeben, dass ich das nicht so richtig geglaubt habe. Ich konnte mir einfach keinen noch chaotischeren Verkehr vorstellen. Nun, jetzt kann ich es. Auf dem Highway könnte man die Fahrbahnmarkierung auch einfach weglassen, da sich sowieso jeder überall durchzuquetschen und - hupen versucht. Ob ihnen  klar ist, dass es schneller gehen würde, wenn jeder einfach in seiner Spur bleiben würde? 

Wir jedenfalls wurden einen 20 Minuten Fußweg von unserem Hostel entfernt abgesetzt. Das Hostel war auch wieder echt angenehm mit Vorhängen am Bett und dicker sauberer Bettdecke. Außer was an einem der zahlreichen Straßenstände unterhalb des Hostels zu essen, machten wir nichts mehr. 

28. Dezember 2017 

4:30 Uhr. Regen. Ein abfahrender Bus. Andere Backpacker, die genau wissen, wo sie hin müssen. Und wir. 

Die Frau vor dessen stillen Hotel wir abgeladen worden waren, konnte uns zum Glück WLAN geben, sodass wir herausfanden, dass unser Hostel nicht in Ninh Binh selber war, sondern im Vorort Tam Coc. Und 1 1/2 Stunden zu Fuß durch die dunklen Straßen und den Regen, war sogar uns ein bisschen zu viel. Gott sei Dank fanden wir nicht weit entfernt das einzige Taxi weit und breit. 15 Minuten später zahlten wir mit Taximeter zusammen 66.000 Dong (~2,50€) und standen nicht nur vor unserem Hostel sondern es war auch schon jemand da. Jemand vom Personal saß mit einer Decke vor seinem Laptop und hörte Shakiras "Hips Don't Lie" in Dauerschleife. Das Beste war, dass unsere Betten schon frei waren und wir uns so noch ein paar Stunden ins Bett legen konnten, obwohl wir ja eigentlich nur für die nächste Nacht gezahlt hatten. 

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das nicht nur das günstigste Hostel von allen gewesen ist, sondern auch das mit den schlechtesten Bewertungen. Ich kann es nicht nachvollziehen. Die Betten sind sauber und super bequem mit einer warmen dicken Decke und Vorhängen. Das Bad war nebenan und ein Raum mit Toiletten- und Duschkabinen, aber es war sauber und roch leicht nach Putzmitteln. Auch die nächste Nacht war super angenehm. Man sollte also nicht immer zu viel auf Bewertungen geben. 

Schlafen konnte ich nicht mehr, stattdessen fing ich die Serie "Orange is the new Black" an. Interessant, aber ich weiß noch nicht, ob sie mein Ding ist.

Um 11:30 suchten und fanden wir ein günstiges Restaurant und entschieden dann mit dem Fahrrad zu den verschiedenen Sightseeing Orten zu fahren (seit dem Vorfall mit der Polizei sind wir eher skeptisch gegenüber Motorbikes). Für 40.000 Dong (~1,50€) mieteten wir je ein klappriges Fahrrad mit kaputter Gangschaltung. Zum Glück ist hier bis auf gelegentlich plötzliche Berge alles flach. 

Das Wetter war grau und es nieselte anfangs, doch der Ausblick vom "Hang Mua" war es wert. Eintritt war 100.000 Dong (~3,70€) +5.000 Dong als "Fahrradparkplatzgebühr". Hang Mua besteht eigentlich nur aus aus einem kleinen Park von dem aus man an den Fuß einer Treppe mit 400 Stufen kommt. 400 nasse unregelmäßige Stufen. Es war schon ein bisschen anstrengend, aber ich schiebe das mal darauf, dass ich ja momentan nicht wirklich Sport mache. Oben gibt es dann eine kleine Plattform mit Dach und eine Art Altar mit Räucherstäbchen und den üblichen Sachen. 

 

Nach dem - trotz des Wetters - fantastischen Ausblicks stiegen wir wieder herunter, schwangen uns auf die Fahrräder und strampelten zum nächsten Stopp, den "Trang An Grotten". 

Der Ort ist definitiv auf ganze Busladungen an Touristen in der Hochsaison eingestellt, bei uns allerdings waren nur noch ein paar andere Touristen da. Man kann hier eine Bootsfahrt auf dem sehr großen See machen, der in flachen beleuchteten Tunneln (den Grotten)  unter einigen Bergen durchführt. 200.000 Dong (~7,30€) ärmer stiegen wir in ein flaches Ruderboot zusammen mit einem Paar aus Malaysia und unserer Bootsführerin. Insgesamt waren wir circa 3 Stunden unterwegs, fuhren durch viele Grotten, wichen der niedrigen Decke aus, unterhielten uns nett mit den Malaysiern Bobby und Kate, wurden zu ihnen nach Malaysia eingeladen, paddelten ab und zu mit zwei kleinen Paddeln mit und besuchten unterwegs noch einen chinesischen (oder japanischen Tempel) und einen Aussichtspunkt. 

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir um halb 6 in circa 40 Minuten zurück, gaben die Fahrräder ab, aßen etwas und buchten für 100.000 Dong einen Bus nach Hanoi für den nächsten Tag. 

 

27. Dezember 2017 

Unser Bus nach Ninh Binh war ein Nachtbus und würde abends um 9 Uhr kommen, was das dümmste überhaupt ist, weil man ungefähr 7 1/2 Stunden fährt. Das heißt man kommt um halb 5 Uhr morgens irgendwo an und noch nichts hat geöffnet, während man auch ganz angenehm am Nachmittag ankommen könnte, wenn der Bus morgens um 9 fahren würde. Es gab aber nur diesen einen. 

Da das Wetter mal wieder ziemlich unangenehm war und wir auch nichts weiter zum Anschauen hatten, schliefen wir lange und unterhielten uns dann beim Brunch mit Roy. Hinter uns versuchte dann ein Mädchen Nudeln mit Gemüse zu bestellen, was zwar nicht auf der Karte stand, aber durchaus eine logische Kombination war. Sie war Vegetarierin und die Hostelbesitzerin sprach kein Englisch. Ich betrachtete es als meine Pflicht zu helfen. So von Vegetarier zu Vegetarier. :D So lernten wir Clemence kennen, eine super mega nette Französin. Nachdem das mit dem Essen (durch zeigen auf die vietnamesischen Wörter von "Nudeln" und "Gemüse") geklappt hatte, lud sie uns zu sich in ihr Hotelzimmer ein, weil wir schon hatten auschecken müssen. Dort durften wir im halbwegs warmen Zimmer den Nachmittag mit WLAN chillen. Wir hatten auch echt viel Spaß mit ihr. Sie meinte übrigens auch, dass sie die meisten Franzosen einfach super unfreundlich fand. Abends gingen wir noch Essen und wir beide teilten uns Tofu in Tomatensoße, Tofu in Ingwer-Kokossoße, vietnamesische Spagetti in Tomatensoße und Grünen Tee. Lecker. Wir tauschten Facebook - Namen, verabschiedeten uns und stiegen abends in den Nachtbus nach Ninh Binh. Roy war auch da. 

Es war übrigens eine der angenehmsten Fahrten bisher. Ich hatte einen Platz unten ganze hinten rechts. Keine Klimaanlage. Zwei Decken. Nette ruhige Backpacker als Mitfahrer. Ich hab vergleichsweise echt ganz gut geschlafen. 

26. Dezember 2017 

Phong Nha ist für seine Höhlen bekannt, die Weltkulturerbe sind und eine ist sogar die größte Höhle der Welt. Da dürfen jährlich allerdings nur 500 Leute rein, weshalb der Eintritt bei 4000$ oder sowas liegt. Weil das unser Reisebudget ganz leicht überschreitet, wollten wir zu der "Standard-Höhle". Das "Easy Tiger Hostel" direkt gegenüber von uns ist quasi das Informationszentrum. Sogar die anderen Hotels und Reisebüros schicken einen da hin. Morgens um 9 gibt es eine Art kostenlose Infopräsentation über die Höhlen und die Umgebung. Der Typ war auch ziemlich cool drauf und konnte interessant erzählen. Unter anderem erzählte er uns, dass vor Ort zu Zeiten des Vietnamkriegs eine wichtige Proviantroute war. Die Vietnamesen haben deshalb nicht nur in den Höhlen Schutz vor den Bomben gesucht sondern auch eine Art Floßbrücke dort versteckt. Der Fluss fließt nämlich in die Höhle hinein und so konnten sie ihre Waren transportieren, die Amerikaner aber nicht. 

Bei dem Treffen im Easy Tiger trafen wir auch einige andere Leute (20) was den Vorteil hatte, dass wir uns wie bei einem Taxi ein bzw zwei Boote teilen konnten. Wir liefen dann zum Touristen-Center, wo wir Tickets für die große und eine kleinere Höhle kauften (insgesamt 230.000 Dong = 8,50€) und nach vielem Hin und Her uns in 2 Boote aufteilten. Ein Boot kostet 400.000 Dong (=14,76€) aber mit 12 Leuten ist es nur 33.333,333333 Dong (=1,23€) ;) 

Wir fuhren durch die sehr fotogene Landschaft, die vor allem im Sommer hier noch schöner sein muss und tauchten dann mit unserem Boot in die große "Phong Nha Höhle" ein. Alles ist sehr stimmungsvoll angeleuchtet und es sah wirklich beeindruckend aus. Ein ganzes Stück in der Höhle drinne wurde dann kehrt gemacht, wieder ein Stück zurück gefahren und wir stiegen dann an einem "Ufer" in der Höhle drinnen aus. Die Gruppe löste sich ein bisschen auf. Wir sahen uns zu Fuß noch alles an und gingen dann durch einen trockenen Ausgang nach draußen, wo uns neben eifrigen Verkäuferinnen noch ein etwas schweißtreibenderer Part bevorstand. 

Um zur kleineren "Tien Son Höhle" zu kommen musste man nämlich circa 400 Stufen an einem Berghang nach oben steigen. Das war es aber für die Aussicht und die Höhle wert. 

Für den Rückweg versammelten sich wieder alle am Boot draußen. Nachdem wir wieder im Ort Phong Nha waren, löste sich die Gruppe mehr oder weniger auf. Wir aßen in einer Bäckerei ein Sandwich (bei dem ich mit einigem Gefuchtel klar machen konnte, dass ich kein Fleisch haben wollte) und gingen dann zurück zu unserem Hotel. Den restlichen Nachmittag chillten wir und unterhielten uns mit dem Engländer Roy. Er ist 64 oder so und kann ziemlich gut Geschichten erzählen. Und sich (ironischer- und klischeehafterweise als Engländer) über den ständigen Regen aufregen. :) 

25. Dezember 2017 

Es war mal wieder ein unaufregender Reisetag nach Phong Nha weiter im Norden. Vormittags las ich in einem Buch von dem "Hostel-Regal" und durfte es sogar mitnehmen. Mittags kam dann unser Bus, der uns nach ein paar Stunden praktisch direkt vor unserem Hotel absetzte. Es gibt andererseits vor Ort auch nur praktisch eine einzige Straße, dementsprechend wäre das auch so nicht schwer geworden. Hotel mit Doppelzimmer übrigens deshalb, weil es tatsächlich günstiger war als die anderen Hostels. 

 

24. Dezember 2017 

Fröhliche Weihnachten! (Ja, ich weiß jetzt ist es schon fast ein bisschen zu spät) 

Allerdings war da tatsächlich Weihnachten und an Weihnachten geht man in die Kirche. Selbst wenn man sonst das ganze Jahr über keinen Fuß hineinsetzt. Deshalb standen wir extra früh auf (um 7!), um mit Lucy, die Katholikin ist, in die Kirche zu fahren. Weil sie so nett war uns mitzunehmen, bezahlten wir auch das Taxi. Es waren schon einige Leute in der recht großen Kirche, aber der richtige Weihnachtsgottesdienst ist hier am 25. Die Leute waren deshalb vermutlich auch alle eher leger gekleidet. Alles war natürlich nicht nur katholisch sondern natürlich auch noch auf vietnamesisch. Aber es war ganz interessant anzuschauen. Danach führte Lucy uns noch ein bisschen herum und zeigte uns die Schule in der Nähe und noch zwei andere Kirchen. Und wir trafen eben früheren Lehrer von ihr, der mit ins in einer Mischung aus englisch und französisch plauderte. Und verdammt, mein Französisch ist vielleicht untauglich geworden. :D

Wir nahmen wieder ein Taxi zurück und weil das Wetter eher schlecht war,achten wir nachmittags auch nichts mehr. 

Aber abends gönnten wir uns ein kleines Weihnachtsfestmahl. Wenn man täglich nur Reis oder Nudeln ist, kann man eine Pizza tatsächlich so bezeichnen. Wir gingen deshalb ausnahmsweise in Touristen Restaurant und bestellten ebenfalls ausnahmsweise einmal ohne auf die Preise zu schauen. (Im Endeffekt waren es eh nur so circa 9€, also es war jetzt auch kein Bonzen-Essen) Pizza ist selten so gut gewesen. Und dazu gab es noch ein Glas Weißwein und Schokoladeneis zum Nachtisch. Mhh. Eigentlich ganz gut, dass ich auf das Geld schauen muss, sonst wäre ich wahrscheinlich doppelt so schwer. :D

 

Mein (letztes) Türchen des Tages ist nicht das Essen sondern, wie sich die Kellnerin gefreut hat, als wir kamen. Wir waren nämlich schon 2 Tage vorher mal vorbei gekommen, waren ganz typisch angesprochen worden und hatten gesagt, dass wir an Weihnachten kommen würden. Es klang wahrscheinlich nach einem Satz, um sie abzuwickeln, aber Versprechen gehalten. Resultat: Leckeres Essen und eine glücklichere Kellnerin. :) 

 

23. Dezember 2017 

Ich liebe die Preise hier. Unser Hostel kostet 3€ die Nacht und hat auch noch Frühstück inklusive. Um 8 Uhr gab es also einen Bananen-Schokoladen Pancake zum Frühstück, sodass man sagen kann, dass ich perfekt auf die Tour vorbereitet war, die wir an dem Tag machen würden. Denn - Achtung Geschichte - Hue war von 1802 bis 1945 die Hauptstadt von Vietnam und außerdem im Vietnamkrieg heiß umkämpft. Vieles muss Bus heute restauriert werden. Bei der Tour ging es für uns aber nur um die Zitadelle mit der Verbotenen Stadt und die Grabmäler der Kaiser der Nguyen-Dynastie, die auch bis 1945 die letzten Kaiser waren.

Das Wetter war eher ein grauer Nieselregen, als ob der Tag sich noch nicht aus dem Bett hätte quälen können. Es war aber nicht allzu kalt. Der erste Stop war eben bei jener Zitadelle, doch es war ein bisschen enttäuschend. Es war nicht wie großes burgähnliches Gebäude sondern eher wie ein Park mit halboffenen flachen Holzbauten. Die waren dafür reichlich verziert. Unser Guide war übrigens auch nicht sooo besonders hilfreich, einfach weil man den Kontext nicht immer verstand. Sogar eine Amerikanerin meinte, dass sie Probleme hatte zu folgen. 

Danach war win kurzer in einer Art Garten/Gewächshaus, den wir aber absichtlich nicht mitgebucht hatten. So warteten wir 20 Minuten und fuhren dann zu der Thien Mu Pagode. Diese hat 7 Ebenen und ist die höchste in Vietnam. 

Es gab es ein Buffet zum Lunch und dann fuhren wir zum ersten Grabmal. Wir hatten übrigens auch hier nur 2 von 3 gebucht, was ich aber auch absolut nicht bereue. Das Grabmal (von Kaiser Ich-hab-den-Namen-vergessen) war auch innerhalb eines Parkes und man ging immer Treppen hoch zu verschiedenen Gebäuden, dann Treppen runter, über eine Brücke, Treppen hoch usw bis man vor einem Mauer stand die einen Kreis auf einer Insel bildete. Das war das eigentliche Grab, was aber nur einmal im Jahr am Todestag geöffnet wird. 

Das zweite Grabmal ( von Kaiser Ich-kann-mir-die-Namen-absolut-nicht-merken) war anders. Man ging einiges an Treppen hoch und war dann in einigen sehr kunstvoll verzierten Räumen. 

Während des Besuches des dritten Grabes warteten wir und dann fuhr der Bus noch zu einem Boot, das mit dem "Sunset Trip" über ein Stück des Parfüm-Flusses den letzten Teil der Tour darstellte. Bei anderem Wetter ist das bestimmt ganz nett, bei uns war es einfach nur grau und ein bisschen langweilig. 

Als die Tour offiziell endete gingen wir zurück zum Hostel und aßen dann noch etwas in einem vegetarischen Restaurant. Yay! 

 

Türchen des Tages (das vorletzte übrigens) ist, dass ich meine Wäsche geholt habe. Warum? Weil ich praktisch nichts sauberes mehr hatte und wer freut sich schon nicht über gut riechende frisch gewaschene Kleidung? 

Bilder kommen morgen noch mehr. 

22. Dezember 2017 

Um circa 2 Uhr ging unser Bus nach Hue, eine Stadt noch weiter nördlich, die am sogenannten Parfüm-Fluss liegt. Sehr unspektakuläre 3 Stunden, ich hab geschlafen. :D Davor waren wir nur noch frühstücken und ich muss hier gestehen (räuspern): Ich habe Fleisch gegessen :( Also, es geht mir ja darum das ganze nicht zu unterstützen, aber die Frau hat mich ganz offensichtlich nicht verstanden als ich sagte, dass ich kein Fleisch esse. Und wenn es schon bestellt ist, ist es ja quasi zu spät, sodass es nicht auch noch verschwendet sein soll. (Auch wenn ich es zugegebenermaßen absolut nicht mag) Verständlich denke ich. Soviel dazu.

Die Essenssituation in Hue ist aber viel besser, über gibt es Restaurants. Wir sind in einem Homestay mit dee furchtbar netten Besitzerin Lucy, die uns gleich mit Tee und Bananen begrüßte. Zum Abendessen waren wir dann in einem ungewöhnlich schicken Restaurant mit Stoffservietten und Weingläser usw. aber auch mit günstigen Preisen. 

Türchen des Tages sind deshalb meine "Fried Noodles with Vegetables ", die die merkwürdigsten Nudeln waren, die ich je gegessen habe. Sie waren knusprig, mehr wie....mh, Chips? Das ganze hat mich auch optisch ein bisschen an ein Vogelnest erinnert, schmeckte allerdings sehr gut. Und es war natürlich vegetarisch. ;) 

 

21. Dezember 2017 

Wir liefen irgendwann vormittags (nach einem Frühstück in unserem Lieblingsrestaurant) zu der öffentlichen Bushaltestelle. Alle 20min fährt hier ein Bus nach Da Nang, einer Stadt, die ungefähr 30 Minuten entfernt liegt. Eigentlich liebt der Ticketpreis irgendwo zwischen 16.000 und 25.000 Dong. Wir als Ausländer mussten allerdings 50.000 zahlen (<2€), aber sich um den einen Euro zu streiten, war es nicht wert. Auch wenn es unfair ist. Dank Google Maps stiegen wir an der richtigen Bushaltestelle aus und fanden unser Motel nach einigem Suchen. Ja, ein Motel. War im Sonderangebot für 2€ pro Person. :D Da Nang ist nicht wirklich eine besonders hübsche Stadt. Es gibt 1 Millionen Einwohner und die 68m Statue "Lady Buddha" ist die Hauptattraktion. Wir waren müde, das Wetter zu kalt und die Attraktion zu weit zu laufen. Also machten wir einen Chiller-Tag. Der Vorteil hier zu sein, war vor allem, dass es einfacher ist einen Bus zur nächsten Stadt Hue zu kriegen. 

Türchen des Tages ist das Sonderangebot. :) 

 

P.S. Bald ist ja Weihnachten, deshalb wünsche ich schon einmal eine schöne restliche Vorweihnachtszeit und wenig Stress. Ich hoffe ihr habt es gemütlich, mit Kerzen und Plätzchen und allem drum und dran. :) 

20. Dezember 2017 

Am Vormittag machten wir uns in die Stadt auf. Hoi An war früher - im Mittelalter glaube ich - ein wichtiger Handelshafen, doch der Zufahrtsfluss versandete, sodass er seine Bedeutung verlor. Das hatte allerdings den Vorteil, dass die Gebäude mit vielen Elementen aus Japan und China so erhalten blieben wie sie waren. Auch von den Bomben des Vietnamkriegs wurde die Stadt verschont, nur häufige Hochwasser waren/sind ein Problem. 

Man kauft ein Ticket (120.000 Dong ~4,50€) für die Altstadt, die UNESCO Weltkulturerbe ist, und damit kann man dann in 5 von 21 Gebäuden bzw Besichtigungsstätten. Wir waren in 2 ehemaligen Versammlungshallen, 2 Häusern von ehemaligen Händlern (seit 7 Generationen im Besitz der Familien) und einem kleinen Keramikmuseum. Die Gebäude waren immer relativ klein und die Altstadt besteht inzwischen Hauptsächlich aus Cafés, Galerien und Souveniershops. Wir chillten uns in ein Café am Fluss, sahen dem Treiben zu und warteten darauf, dass es dunkel wurde. Warum? Lampions :D Sie waren auch sehr hübsch, aber dann konnten wir auch wieder zurück gehen. 

 

Türchen des Tages ist zur Abwechslung mal wieder was zu Essen. :d Besser gesagt ist es das Restaurant direkt gegenüber von unserem Hostel. Super günstig, viel Auswahl und sehr lecker. Ich hatte dort ein Cao Lau, ein Gericht, das es nur in Hoi An gibt. Eigentlich sind es nur Nudeln, Grünzeug, Rindfleisch bzw Tofu und ein bisschen Brühe. Das besondere ist, dass man es sich erst selber auf seinem Teller mischt. 

White Roses sind übrigens eine weitere Spezialität, allerdings sind das kleine gekochte Teigtaschen mit Rindfleisch. Deshalb, Vegetarier und so. ;) 

19. November 2017 

Um 6 Uhr morgens kamen wir an. Eigentlich ein bisschen Glückssache, ob man aufwacht, denn falls nicht, wären wir unwillentlich nach Danang weitergefahren. Es war jedenfalls nicht nur 6 Uhr morgens, sondern es regnete auch noch ziemlich ekelhaft. Unser Hostel lag circa 15 Minuten zu Fuß entfernt und so machten wir uns auf den Weg. Durch den Regen. Ja, wir waren recht froh anzukommen, einchecken ging allerdings erst ab 12 Uhr. Das Warten in Lobby wurde allerdings durch ein Buffet Frühstück für 68.000 Dong (~3$) versüßt. Es gab Pancakes, Baguette, Reis und Gemüse, Salate, Müsli, Drachenfrucht und Wassermelone und schön warmen Tee. Nach dem Einchecken und Zimmer beziehen (6 Betten, und ich hab genau das unter der Klimaanlage erwischt -.-), machten wir nicht wirklich mehr etwas. Wir waren einfach noch zu müde. 

 

Türchen des Tages Sind deshalb die Pancakes mit Marmelade. :) 

18. Dezember 2017 

Und wieder ging es weiter. Wir hatten im Hostel einen Bus für gebucht, der uns zuerst nach Nah Trang bringen würde. Von dort würde dann ein Nachtbus nach Hoi An fahren. 

Der Bus kam circa um halb 1 und beförderte uns nachdem die anderen Passagiere eingesammelt worden waren durch die Berge wieder Richtung Meer. Es war immer noch holprig, aber nicht ganz so sehr wie auf der Hinreißen und die Aussicht war wieder sehr beeindruckend. Vor Ort hätten wir noch ein bisschen Zeit, weshalb ich ein bisschen mit einer Schweizerin durch die Straßen zog. David war noch ein klitzekleines bisschen müde, denn er hatte nicht nur gar nicht geschlafen in der Nacht sondern war auch noch mit Lorenzo morgens um 6 Uhr wandern gegangen. Ich bin echt froh, dass ich wandern nicht mag. :D

Um 7 wurden wir dann ein kurzes Stück zu dem Sleepers-Bus gefahren. Aus Ermangelung an Sitzen saß ich auf einem Plastikhocker im Van. Zum Glück nicht lange. Die nächsten 12 Stunden waren eine Mischung aus schlafen, frieren (ich hasse es, dass sie selbst bei so normalen Temperaturen immer die Klimaanlage anhaben -.-), eine bequeme Position suchen und um 1 Uhr morgens bei einem Stopp auf eine Toilette zu wanken. 

 

Türchen des Tages ist ein kleiner Markt, den ich mit der Schweizerin anschaute. War ein gutes Mittel gegen Langeweile. 

17. Dezember 2017 

Der alte Bahnhof
Der alte Bahnhof

Wir hatten am Vortag eine "Countryside-Tour" zusammen mit Lorenzo im Hostel für 300.000 Dong (~11€) gebucht. Um 8:30 Uhr wurden wir dann auch mit einem Van mit ungefähr 9 anderen Leuten abgeholt. Kurz, wo wir waren: Alte Zugstation, kleine Kaffeeplantage, Rosenfarm, Heuschrecken-Farm, Seidenspinnerei, Elefanten-Wasserfall, Pagode/Tempel mit dem Smiling Buddha, Mittagessen, Wiesel-Kaffee. 

Die Zugstation war nicht so super interessant, weil man schlichtweg ein paar ältere Waggons gesehen hat. Ich glaube sie ist 1913 gebaut worden und wird abgesehen von einer kurzen Touristen-Tour nicht mehr verwendet.

Danach sind wir zu ein paar Kaffeefarmern gefahren, die einer ethnischen Minderheit angehören und in seeeehr schlichten Holzhütten wohnen. Von der Kaffeefrucht wird übrigens nur der Kern verwendet, das Fruchtfleisch kann man aber auch essen. Es schmeckt allerdings nicht besonders herausragend. 

 

Ich sag ja, sehr einfach.
Ich sag ja, sehr einfach.

Bei der Rosenfarm wurde uns erzählt, dass die Farmer nicht sehr viel verdienen und die Gewächshäuser auch verdammt ungesund sind wegen der ganzen Pestizide etc. Und Avocados kosten auch nur 1-2$ pro Kilogramm btw. :D 

Die Heuschrecken-Farm war auch ziemlich cool (Ja, ich mochte die Tour im allgemeinen sehr.) Die Insekten sind in mehreren Becken, je nach Entwicklungsstadium. Bevor sie Flügel bekommen, werden sie dann gefangen und in Wasser ertränkt, sodass sie danach zubereitet werden. Und ja, danach gab es fritierte Heuschrecken zum probieren. Vegetarisch hin oder her, die wollte ich probieren und ich muss sagen, dass sie eigentlich ziemlich lecker sind. Knusprig und ein bisschen wie Hähnchen würde ich sagen. 

 

Die Seidenspinnerei war wirklich interessant. Es ist so, dass die Seidenraupen sich von außen nach innen in den Kokon einspannen, aber bevor sie sich zu einer fertigen Motte entwickeln können, werden die Kokos in kochendes Wasser geworfen. Dadurch stirbt nicht nur die Raupe, sondern der Faden wir auch von Bakterien befreit und lässt sich leichter auseinander wickeln. Ich würde das jetzt nicht unbedingt unterstützen, es war aber interessant zu sehen wie die Maschinen die Kokons auseinander wickeln. Es gibt übrigens nie, wirklich nie etwas aus 100% Seide. Die beste Qualität hat 80-95% Seide, der Rest ist Wolle. 

Der Elefanten-Wasserfall, unser nächster Stop, heißt so, weil es dort früher sehr viele Elefanten gegeben hat. Diese können da jetzt allerdings nicht mehr leben, deshalb wurden sie umgesiedelt. Man steigt von oben über einige Felsen herunter, was gar nicht so einfach war, aber es lohnt sich.  

Der Elefanten-Wasserfall
Der Elefanten-Wasserfall

Ganz in der Nähe gibt es eine Pagode bzw einen Tempel (hier bin ich mir nicht ganz sicher, wo der Unterschied liegt). Dort gab es neben den "normalen" Statuen auch eine große, fette Buddha-Statue. So sieht Glück aus oder ich wenn es Schokolade gibt. :D

Es gab auch ein paar interessante Tafeln mit Sünden/guten Taten und den genauen Folgen für das nächste Leben. Man kann zum Beispiel als hand- und fußloses Wesen wiedergeboren werden, in der Hölle landen, im Krieg wiedergeboren werden, arm sein oder (bei einem guten Lebensstil) ein gutes Leben führen. 

Danach gab es Essen, das zwar nicht inbegriffen war, aber dafür gab es wirklich reichlich. Es hat 80.000 Dong (~3€) gekostet, wir konnten uns dafür aber so richtig schön vollfressen. :D Es funktioniert so, dass jeder ein kleines Schälchen hat, in das Reis als "Grundlage" kommt und dann nimmt man sich fortwährend von den Tellern auf dem Tisch. Das war großartig. Ich liebe Essen, falls es jemandem noch nicht aufgefallen sein sollte. :D

Der letzte Stop der Tour war bei einem Kaffee-Café (sagt man das?), denn Vietnam ist nach Brasilien der größte Kaffeeexporteur der Welt. Hier konnte man neben normalen Kaffee den berühmten Wiesel-Kaffee probieren. Das ist der teuerste Kaffee der Welt und wird tatsächlich mit Wieseln hergestellt. Diese fressen die Kaffeebohnen, die durch ihr Verdauungssystem wandern und dann ausgeschieden werden. Sie werden gewaschen, geröstet und zu Kaffee verarbeitet. Das soll drei Vorteile haben:

1. Die Wiesel fressen nur die allerbesten reifen Bohnen.

2. Die Bohnen bleiben ganz.

3. Die Säuren und Enzyme im Wiesel-Verdauungstrakt sorgen dafür, dass der Kaffee weniger Koffein enthält. 

Mir stellt sich einerseits die Frage, was sich der erste Mensch gedacht hat, der das ausprobiert hat und andererseits wieder ob man das unterstützen möchte. Da ich keinen Kaffee mag, habe ich keine der drei Sorten (Mokka, Arabica, Cherry) probiert, aber Lorenzo und David meinten, dass er tatsächlich sehr gut sei. Der Ausblick von der Terrasse auf das Tal war aber auch recht hübsch. 

Wir fuhren zurück, ließen uns aber beim "Crazy House" absetzen. Für 50.000 Dong kann man - ähnlich wie beim 100 Roofs - durch Gänge und über Treppen schleichen, nur dass das ganze etwas größer angelegt ist. 

Wir liefen zum Hostel zurück und kamen dabei auch an einer Kirche vorbei, denn rund 10% der Vietnamesen sind tatsächlich katholisch. Man kann mal wieder den Franzosen dafür die Schuld zuschieben.

Der Tag war schon ziemlich vollgepackt, aber noch nicht vorbei, denn nach einem köstlichen Abendessen (der beste Tofu, den ich gegessen habe), nahm uns (die beiden Australierinnen, Robert, ein neu angekommener Engländer, David, mich) Lou auf noch eine Tour durch die Stadt mit. Wir probierten zusammen 4 verschiedene typische vietnamesische Nachtische. Ich habe die Namen vergessen und kann nur raten, wie sie zubereitet werden. Es gab eine Art gebratene Banane in Kondensmilch, das gleiche mit asiatischer Birne denke ich. Dann noch etwas wie ein kleiner Kuchen mit so etwas wie grünem Wackelpudding und etwas wie süße Mini-Kidneybohnen. War alles schrecklich lecker. 

In einem anderen Laden probierten wir Avocado-Eiscreme, was deutlich besser schmeckt als es vielleicht klingt. Dann gingen wir noch über den großen Nachtmarkt und probierten eine Dalat-Pizza, die eher ein Crêpe ist. Der Rest der Gruppe machte sich dann auf zu einem "Pub-Crawl", aber ich war müde und ging mit Lou zum Hostel zurück. Mal wieder sehr satt, ging ich schlafen. 

 

Türchen des Tages, ist wirklich sehr schwer rauszusuchen, aber ich denke es sind die Kartoffeln, die es beim Mittagessen unter anderem gab. Mann, ich habe Kartoffeln wirklich vermisst. 

16. Dezember 2017 

Heute ging unser Bus nach Da Lat in den Bergen westlich von Mui Ne. Der Bus kam circa um 1 Uhr und wir fuhren gut 5 Stunden. Der Bus an sich war zwar recht komfortabel, die Straße allerdings nicht so. Sie führte in Serpentinen durch Berge und Hügel und war mit so vielen Schlaglöcher durchsetzt, dass man sich wie ein gut geschüttelter Cocktail fühlte. Dafür war die Landschaft sehr schön. :) Da Lat hat circa 180.000 Einwohner und liegt auf 1500m Höhe, weshalb uns ein kleiner "Kälteschock" von 19° traf als wir ausstiegen. Es war sehr ungewohnt Vietnamesen mit richtigen Schuhen und Jacken zu sehen. :D Wir gingen 40 min zu unserem Hostel nachdem wir erfolgreich die Taxifahrer abgeschüttelt hatten. Die Stadt erinnerte mich ein bisschen an England, einerseits wegen der Temperatur und andererseits wegen den vielen kleinen Läden nebeneinander. 

Und unser Hostel, omg, die Besitzer waren die freundlichsten eifrigen Leute, die ich bisher kennen lernen durfte. Wir würden mit einem großen "Welcome!" begrüßt und ehe wir uns versahen, gab es ein sehr leckeres großes Abendessen. Der Amerikaner aus Mui Ne, Robert, war auch zufälligerweise hierher gereist und wir trafen noch Lorenzo, einen Deutschen.

Unser Hostel hatte, soweit ich weiß, nur einen Schlafsaal und es fühlte sich eher wie ein Homestay an. Lou, der Besitzer zeigte uns (David, Robert, Lorenzo, zwei Australierinnen und ich) sogar abends noch die Stadt. Er führte uns zu seiner Lieblingsbar, dem "100 Roofs" oder auch "Way to the moon". Bar ist aber mal wieder der falsche Begriff, denn ein Getränk ist nur eine Nebensache. Es geht vielmehr um das Gebäude, das ein wahrer Irrgarten aus Gängen, Tunneln und Treppen ist. Auf dem Dach hat man eine wunderbare Sicht auf die Stadt und irgendwo unterhalb der Straße ist es wie eine Unterwasserwelt gestaltet. Es war ziemlich leicht sich zu verlaufen aber richtig cool gestaltet. 

Auf dem Rückweg zum Hostel machten wir noch in einer wortwörtlichen Milchbar halt und probierten heiße süße Erbsenmilch mit Croissants und Tee. Das ist auch mein Türchen des Tages denn es war erstaunlich lecker und so konnten wir (oder zumindest ich) ziemlich vollgefressen schlafen gehen. 

15. Dezember 2017 

Heute hatte ich die mit Abstand schlechteste Erfahrung von der ganzen Reise bisher. Dabei fing alles ganz gut an. Wir liehen uns je ein Motorbike für 100.000 Dong (~3,75€) für 12 Stunden beim Hostel. Es gibt einige Geschichten über Bike-Verleiher, die mit einem Ersatzschlüssel hinterfahren, das Bike heimlich stehlen und dann verlangen, dass man es ihnen bezahlt. Oder sie machen Kratzer rein und wollen dann Geld. Deshalb immer bei der Unterkunft leihen. :D 

Nachdem wir tanken gefahren waren, fuhren wir als erstes zum "Fairy Stream". Es kostet zwar keinen Eintritt, aber man zahlt 10.000 Dong für einen Parkplatz oder besser gesagt, dass jemand ein Auge auf die Mopeds hat. Der Fairy Stream ist ein sehr flacher (nicht einmal knöchelhoch) Bach, durch den man wandern kann, um zu einem kleinen Wasserfall zu kommen. Links ragte eine Mischung aus Felswänden und Dünen auf und rechts war Wald mit einigen Restaurants oder Ständen mit Wasser und Essen. Der Boden ist angenehm sandig und wir gingen hin und zurück insgesamt circa eine Stunde. 

Danach fuhren wir zu den "Red Dunes", wo wir in einem Restaurant aßen, aber erst einmal weiterführen, um uns die Dünen auf dem Rückweg nochmal genauer zu schauen. Wenn ich Restaurant schreibe, meine ich übrigens eina Art halboffene Scheune/Unterstand mit ein paar Plastikstühlen. "Restaurant" macht immer so einen falschen Eindruck. 

Die "White Dunes" sind ein ein ganzes Stück weiter weg und wir fuhren ungefähr 30min. Die Strecke war sehr angenehm zu fahren, am Meer und durch ein paar trockene Wiesen. Als wir ankamen, zahlten wir wieder eine Parkgebühr und liefen gefühlt in die Sahara. Oder zumindest stelle ich es mir so vor. Einige Leute heizten mit Quads hoch und runter doch wir kraxelten einfach nur auf eine hohe Düne und jumpten dann den Abhang runter in den heißen weichen Sand. Das war eigentlich ziemlich witzig. Wir machten uns auf den Rückweg, mit kurzem Stop an einem einsamen Strand, damit David sich den Sand abwaschen konnte. 

Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Wir fuhren nichts ahnend ganz normal die Landstraße runter und wurden dann plötzlich von ein paar Polizisten auf Plastikstühlen am Straßenrand rausgewunken. Es waren auch noch mindestens 5 andere Leute angehalten worden, alles ausnahmslos Touristen. Es war sehr verwirrend und durcheinander, weil die verschiedenen Polizisten verschiedene Sachen sagten und das auch noch in schlechtem Englisch. Schließlich wurde uns mitgeteilt, dass wir zu schnell gewesen wären. Uns wurde auf einer Radarpistole gezeigt, dass wir 53 km/h gefahren wären, wo eigentlich nur 40 erlaubt gewesen wäre. Man muss erwähnen, dass weit und breit weder ein Schild gestanden hätte, noch dass es irgendeinen Grund gegeben hätte.

Außerdem würden wir nach unseren Führerscheinen gefragt (was beim Verleih noch nie jemanden hat). Da würde uns dann gesagt, dass diese nicht zählen würden und wir nur mit einem internationalen Führerschein hätten fahren dürfen. Von den anderen Leuten da hatte übrigens auch niemand einen. Später haben wir auch Leute kennen gelernt, die mit gar keinem Führerschein fahren. Zu dem Zeitpunkt war ich natürlich schon irgendwie nervös, aber ich dachte mir:"Naja, man zahlt halt jetzt ein bisschen Geld und dann fahren wir weiter." Joa. Fehlanzeige. Ein paar andere kamen irgendwie davon, aber David, ich und ein koreanisches Pärchen sollten einem unfreundlichen, groben und nicht sehr hilfsbereiten Polizisten auf die Wache folgen. Die stellte sich als kleines Haus mit Hof heraus, auf dem Müll lag und Hühner und Hunde herumliefen. Sehr seriös. Wir sollten von den Bikes steigen und diese wurden dann angekettet (siehe Bild oben). Leichte Panik an dieser Stelle. Wir fragten, was wir zahlen sollten, doch der Polizist machte komplett dicht. "7 Days come and get back. Now, go. " In 7 Tagen?! Wir erklärten, dass wir nicht so lange bleiben würde. Kopfschütteln. Und dann fuhr er einfach weg. Den Roller so lange zu leihen wäre verdammt teuer. Von der Zeitverschwendung einmal abgesehen. Es war nur noch ein anderer Mann da, der sich aber komplett weigerte uns irgendeine weitere Auskunft zu geben. Es war alles sehr verwirrend und verunsichernd. Das koreanische Pärchen hatte das Problem, dass sie ihre Pässe beim Verleih hinterlegt hatten, aber in 3 Tagen einen Flug kriegen mussten. Also beschlossen wir zu warten. Nach circa einer Stunde bangen Wartens und hin und her überlegen, was wir tun könnten, schleppte der Polizist noch jemanden an. Er hieß Albert, Mitte 20 oder so, war Engländer und war mit einem eigenen gekauften Bike unterwegs. Er redete mit einem Mann auf der anderen Straßenseite und fand einen Artikel zum Polizei-Scam in Mui Ne. Dieser ist nämlich in ganz Vietnam bekannt und das Prinzip besteht darin die Touristen so weit zu verunsichern bis sie quasi alles zahlen. Die Taktik hatte bei uns ja ganz gut angeschlagen. Der Mann von der anderen Straßenseite meinte, dass wir bis 5 Uhr warten sollten, weil dann alle Polizisten zurück kämen. Kurz: Wir warteten, hatten wieder eine Art Verhör (bei dem wir betont freundlich und höflich waren)  und sollten dann 2 Mio Dong zahlen. Das sind circa 75€. Wir wollten einfach nur da raus und willigte dementsprechend ein. Es ist sicher Verhandlungssache, aber ich wollte nicht riskieren, dass sie die Motorbikes doch da behielten. Danach waren alle plötzlich super freundlich und hilfsbereit sie raus zu schieben (Heuchler). Uns wurden dann allerdings je wieder 500.000 in die Hand gedrückt (warum auch immer) sodass wir "nur" 1,5 Mio Dong (56€) zahlten.

Danach tranken wir erst einmal mit Albert ein Bier nach dem ganzen Stress und außerdem buchte er sich in dem Guesthouse neben unserem Hostel ein, sodass wir uns abends zu den Leuten an den Pool bei unserem Hostel chillen konnten. Wir lernten auch ein paar deutsche Mädchen, zwei Kanadierinnen, einen Amerikaner, einen Niederländer und einen Slovaken kennen. Ich beobachtete, wie David und Albert bei dem Bierpong-Wettbewerb versagten und ging dann nach einem langen Tag endlich schlafen. 

 

Türchen des Tages ist, dass wir Albert kennen gelernt haben. Echt ein netter Kerl auch wenn die Umstände ein bisschen widrigen waren. :D

 

14. Dezember 2017 

Wir gingen morgens ungefähr 10min zum Bus durch die Stadt, stiegen problemlos ein und fuhren circa 6 Stunden nach Mui Ne. Es war mal wieder ein "Sleepers-Bus" - der mit den Zahnarztliegen - aber diesmal war er deutlich bequemer. Ungefähr um 14:00 Uhr kamen wir dann auch an einem Hotel, dass als Bushaltestelle diente, an. Eigentlich hatten wir sogar einen kostenlosen Transfer zu unserem Hostel, nur hat der Fahrer uns am falschen Hostel rausgelassen. -.- So sind wir die nächsten 30 min mit unserem Gepäck zu Fuß fast zerflossen und es ging auch noch einen richtig schönen Berg hoch. Yay. Das Hostel, war aber richtig cool und auch günstig. Das war einfach der Ort, wo alle waren. Und es gab 3 Pools! :D Einen haben wir dann auch gleich getestet, haben gegessen und sind pennen gegangen. (10 Bett Zimmer) 

 

Türchen des Tages ist ein Schokoladen-Pancake als Nachtisch abends. Man kann sich für 1€ mehr ja mal gönnen. 

13. Dezember 2017 

Um circa halb 12 verließen wir unser Hostel, um uns die Stadt anzuschauen. Die Räume waren übrigens über einem Restaurant/einer Bar, sodass es bis 3 Uhr nachts noch ziemlich laut war. #oropaxftw

Zuerst frühstückten wir. Danke an dieser Stelle an die Franzosen, sonst hätte ich bestimmt nicht so ein gutes vegetarisches Baguette-Sandwich gehabt. 

Dann gingen wir erst mal wieder zu einem Markt. Er war ein  bisschen kleiner als der Central-Market in Phnom Penh, aber deutlich Touristen - orientierter, ohne lebenden Fisch und so... Großer Unterschied war auch, dass es eine Menge Kaffee zu kaufen gab. Dann liefen wir weiter zum Wiedervereinigungs-Palast oder besser gesagt, daran vorbei, weil er uns den Eintritt nicht wert schien. Dort wurde übrigens der Vertrag für das Ende des Vietnamkriegs unterschrieben. Als nächstes gingen wir zur "Notre-Dame-Basilika Saigon", einem Miniatur-Format der bekannten Kirche, für das das die Franzosen damals extra die Baumaterialien aus Frankreich importierten. Verdammt viel Aufwand meiner Meinung nach. Leider war sie wegen Bauarbeiten geschlossen, sodass wir weiter zum nahegelegenen Haupt-Postamt gingen. Es ist eine kleine Touristen-Attraktion, unter anderem weil Gustav Eiffel es entworfen hat. Man kann dort auch ganz normal Briefe abschicken, aber die meisten Leute kommen für ein Foto. 

Wir machten uns dann auf in Richtung eines Museums über den Vietnamkrieg. Wenn man schon hier ist, gehört das einfach dazu. Der Eintritt war mit 15.000 Dong (~0,55€) auch recht günstig. Es gab drei Stockwerke, mit Räumen, die sich verschiedenen Bereich zuwandten. Der geschichtliche Ablauf, die "Zahlen" des Krieges, die Vertreibung, die Grausamkeit der Soldaten, die Verwendung und vor allem die Folgen von den eingesetzten Chemikalien (heute immer noch bemerkbar), der Friedensschluss und Proteste weltweit gegen den Krieg. Draußen gab es noch einen kleinen Nachbau von Gefängnis-Zellen und es standen viele Fahrzeuge und Waffen der Amerikaner auf dem Hof, die man sich anschauen konnte. Ich hab ein paar Bilder gemacht. Danach gingen wir zurück zum Markt, um zu essen (Reis mit Tofu für 30.000 Dong ~1,10€) und liefen dann zum Bitesco-Tower mit einer Skyplatform östlich von uns. Der Eintritt für die Plattform war uns mit circa 7€ zwar zu teuer, aber man konnte auch in ein Café fahren, dass niedriger aber immer noch im 52. Stockwerk lag. Es war definitiv zu nobel für uns und mit 100.000 Dong für eine Dose Sprite auch dezent überteuert, aber was tut man nicht alles für diese Aussicht. 

Während wir unsere Getränke schlürfen, Erdnüsse knabbern und ab und zu auf die leuchtende Stadt runter häuten, planten wir auch unsere Weiterreise. Mui Ne, ein Küstenort nordöstlich, der bekannt für seine wüstenähnlichen Dünen ist, war unser nächstes Ziel. Kurz vor unserem Hostel buchten wir gleich einen Bus für 250.000 Dong (~9,30€) für 8 Uhr am nächsten Tag.

 

Türchen des Tages ist mein Frühstück, war wirklich gut :)