Kambodscha

12. Dezember 2017 

Das Erste, was ich morgens machte, war zu checken ob mein Visum da war. Und ja, endlich, endlich konnte ich das Dokument runterladen. Es war ganz einfach nur ein PDF mit den ganzen Daten und einem Siegel, fast schon enttäuschend. Ich durfte es netterweise an der Rezeption drucken. Eine Liste an zugelassenen Grenzübergängen und Ländern für das E-visa druckte ich gleich mit. Falls jemand Probleme machen sollte, hätte ich was in der Hand. Nur sicherheitshalber. 

Nachdem ich David geweckt hatte, gingen wir sofort zu einer gegenüberliegenden Travel-Agency, weil wir einen Bus nach Ho-Chi-Minh-City/Saigon noch für den selben Tag buchen wollten. Mit 12$ nicht die aller-allergünstigste Variante(~9$), aber es war mit dem Unternehmen "Mekong-Express" von dem ich viel gutes im Internet gelesen hatte (und schließlich stand uns mal wieder ein Grenzübergang bevor). Wir gingen noch ein letztes Mal im Markt essen, ich kaufte mir eine "asiatische Birne", die wie eine Mischung aus Birne und Apfel schmeckt, als Reisesnack und tauschte 5000 Baht zu eine verdammt guten Rate in einer Bank in 149 Dollar um. Vietnamesische Dong hatten sie nicht. 

Der Pick-up vom Hostel war wie immer später als erwartet, aber wir waren einfach die Letzten, die augesammelt wurden. Wir stiegen dann um 14:00 Uhr in einen Reisebus mit einem Haufen anderer Backpacker. Davor wurden neben unseren Tickets auf die Visa gecheckt. Dass meins da schon normal "durchgewunken" wurde, war wirklich beruhigend.

Ich muss auch sagen, dass die 12$ es echt wert waren. Man bekam eine kleine Flasche Wasser, ein Erfrischungstuch, sogar zwei Gebäckstücke und - was am wichtigsten war - es wurde erklärt, wie alles abläuft. Der Grenzübergang war auch echt chillig, 10.000x besser als der in Poipet.

Nach circa 4 Stunden Fahrt wurden unsere Pässe und Visa  eingesammelt und während wir bei einem kleinen Restaurant Pause machen konnten, kümmerten sich die Busleute um unsere Ausreisestempel aus Kambodscha und unsere Einreisestempel für Vietnam. Dann ging es mit dem Bus ein kurzes Stück weiter zu etwas, das ein bisschen an die Häuschen bei einer Mautstelle auf einer Autobahn erinnert. Wir stiegen mit unserem kompletten Gepäck aus und stellten uns an. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was da eigentlich gemacht wurde. Ich glaube es wurden unser Ausreisestempel geprüft. Alles war eher  ruhig, vor allem weil es schon abends war und es war sauber ordentlich und übersichtlich. Herrlich. Danach ging es in ein Gebäude in dem unser Gepäck schnell durchleuchtet wurde - ich nehme an, dass nach Waffen geschaut wurde -, unsere Pässe einmal kurz angeschaut wurden und dann ging es schon wieder zurück zum Bus. Das war's. Alles wunderbar stressfrei. Wir können jetzt wegen David's Visum  bis zum 7. Januar in Vietnam bleiben.

2 Stunden und ein wenig dösen später hielt der Bus in einer belebten Straße im Zentrum. Und das, was jetzt kam, war eigentlich das einzig negative an dem Tag. Vielleicht weil ich ein bisschen müde war, nahm ich irgendwie an, dass die Moped-Taxis zu dem Unternehmen gehörten. Jedenfalls hieß es, dass sie uns zu unserem Hostel fahren würden. Das war der Punkt, wo wir nach dem Preis hätten fragen sollen. Verdammter Anfängerfehler. Wir stiegen jedenfalls ahnungslos auf und würden auch erst einmal zu einem Geldautomaten gefahren, weil ich erwähnt hatte, dass wir noch keine Dong hatten. Wir hoben Geld ab und fragten dann auch endlich nach dem Preis. 200.000 Dong pro Person. Das sind circa 7,40€! Viel zu viel für die Verhältnisse hier. Wir diskutieren ein bisschen und werden dann zu unserem Hostel gefahren. Wir zahlen 200.000 zusammen, was den Fahrern gar nicht passt, aber wir gehen ganz einfach. Später hab ich im Internet gelesen, dass eine Fahrt ungefähr 20.000 Dong (~0,9$) kostet, also haben wir immer noch viel zu viel gezahlt, aber naja. Man lernt aus Erfahrung. Im Hostel waren wir in einem 4 Bett Zimmer und da es schon spät war, gingen wir schlafen. 

11. Dezember 2017 

Das gleiche wie am Vortag. Wir hatten alles gesehen, was wir sehen wollten und warteten einfach nur noch auf mein Visum. 

Das Türchen des Tages ist deshalb einfach nur die Tatsache, dass das WLAN hier gut genug ist, um Videos zu schauen. 

10. Dezember 2017 

Wir saßen hier quasi fest. Es war zu heiß, um draußen ohne Ziel durch die Gegend zu schlendern. Deshalb waren wir eigentlich nur im Hostel abgesehen von den Mahlzeiten. 

 

Mein Türchen des Tages ist deshalb mal wieder etwas zu essen. Auf dem Markt kann man nämlich neben Tonnen (wirklich Tonnen) an Klamotten, Haushaltsgegenständen, Schmuck, Elektroartikel, Fisch, Fleisch und natürlich Obst und Gemüse, auch etwas Süßes kaufen. Zumindest war ich neugierig und wollte diese kleinen Gebäckstücke probieren. Sie waren mit etwas Gelee-artigem gefüllt und sehr süß. Für 5000Riel würde ich sie nicht nochmal kaufen, aber war ganz lecker. :)  

9. Dezember 2017 

Ich hatte gestern ja eine Menge Zeit, um zu recherchieren. 1. habe ich gelesen, dass man auch nach dem Einreisetag einreisen darf. Logisch eigentlich, hat man halt nur weniger Zeit. Außerdem habe ich eine Liste mit 51 Dingen, die man Phnom Penh machen kann gefunden. Unter anderem gab es ein PDF mit einer kleinen Tour durch die Innenstadt, in der es um die unterschiedliche Architektur in der Stadt ging. (Französische Kolonialherrschaft, Unabhängigkeit und so...) Die Route gingen wir also nachdem wir den Pass mit dem Visum abgeholt hatten. Es war ganz interessant und vor allem sahen wir noch ein bisschen mehr von der Stadt. Wir chillten auch ein bisschen am Fluss Mekong. Da lag zwar eine Menge Müll (den ich wirklich gerne wegräumen wollen würde), aber es war angenehm windig. Ansonsten schlenderten wir mal wieder über ein paar Märkte, ich hab kaufte neues Moskitspray (für 5$ -.-), aßen und spielten abends Billard in der Lobby. Wir sind beide wirklich grottig :D

Türchen des Tages ist, dass ich auf Nachfrage hin von meinem Hochbetrieb ins untere Bett ziehen konnte. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man nicht immer nach oben krabbeln muss, sondern vor allem, dass ich hier mein Moskitonetz aufhängen kann. Die Biester sind wegen der offenen Tür echt lästig. (Sie haben mich durch die Bettdecke hindurch gestochen!) Aber jetzt ist es perfectement. :) 

 

 

8. Dezember 2017 

Da wir ja schon einmal in Phnom Penh waren und sich leider weder unser Budget erweitert noch eine neue kostengünstige Attraktion eröffnet hat, war der Tag recht unspektakulär. Hinzu kommt, dass wenn es so unsagbar heiß ist, man noch weniger Lust hat die "Ventilator-Zone" nach draußen zu verlassen. Wir haben uns allerdings am Vormittag auf die Suche nach einer Travel-Agency für Davids Visum gemacht. Dummerweise ist am 10. sowie (irgendwie auch teilweise) am 11. ein Feiertag. Nichts gegen Menschrechte, aber hätten die nicht wann anders gefeiert werden können? Da ich bei meinem Online-Antrag allerdings den 11. als Einreisetag angegeben habe, nahmen wir einen Express-Service. Das hieß 55$ statt 45$. Weil das ganze ja irgendwie zumindest mein Verdienst war, zahlte ich für David die 10$ extra. 

Das Türchen ist dementsprechend, dass wir das mit dem Visum geklärt hätten und es am nächsten Tag schon abholen konnten. 

(Ich hoffe nur, dass die bei mir trotz Feiertag mal zu Potte  kommen.) 

7. Dezember 2017 

Das war definitiv die stressfreiste Busfahrt (zurück nach Phnom Penh) bisher. Unser Pickup war ausnahmsweise mal pünktlich und wir wurden direkt zu unserem Reisebus gebracht. Die 6 Stunden Fahrt war trotz - oder wahrscheinlich eher wegen - normaler Sitze sehr entspannt. Und es gab keine schreienden Kleinkinder. :)))) 

Vor Ort konnten wir zu unserem Hostel "Central Towers"  in der Nähe der Zugstation laufen. Und das, mein Freunde, ist einfach das beste Hostel überhaupt. Nicht wegen der Ausstattung, sondern wegen dem Preis. Eine Nacht kostet einfach nur 1$! Mein Essen kostet in der Regel mehr. :D Jetzt könnte man natürlich denken, dass das voll die Absteige ist. Nope. Ein Australier führt es und es würde vor drei Wochen eröffnet. Es ist zwar noch eine halbe Baustelle, aber die Betten sind neu und sauber (im Gegensatz zur nach Schweiß stinkenden Decke im "Big Easy" in Sihanoukville). Wir sind zwar in einem Schlafsaal mit 9 Stockbetten und demnach für 18 Personen, aber der Raum im 4. Stock ist riesig mit viel Platz und hat sogar einen Balkon. Es wundert mich nicht, dass es fast ausgebucht ist, wie der Besitzer uns erzählte. 

Genug Schwärmerei für ein Gebäude. Nachdem wir ankamen, konnte ich nämlich meine Kreditkarte für Online-Bezahlen freischalten und somit doch noch mein E-Visum für 26$ beantragen. Es dauert circa drei Werktage bis es fertig sein sollte, deshalb haben wir zu den schon gebuchten 2 Nächten nochmal 2 weitere gebucht (auch wenn wir wegen der Beliebtheit vielleicht dann auf Matratzen schlafen müssen :)), um sicher zu sein. Da Österreicher diese Möglichkeit noch nicht haben, werden wir uns morgen auf die Suche nach einer günstigen Travel-Agency für Touristenvisa machen (die Preise schwanken zwischen 45$-65$) und einen Bus von hier nach Ho-Chi-Minh-City in Südvietnam buchen, der uns sicher über die Grenze bringt. 

 

Türchen des Tages ist - neben dem Hostel -, dass ich Samsung-Kopfhörer für 3$ gefunden habe, nachdem meine ausgerechnet vor der Busfahrt komplett den Geist aufgegeben hatten. 

#Hörbücherftw

6. Dezember 2017 

Chiller-Tag. Gibt nichts bemerkenswertes zu berichten, außer dass ich vormittags nach viel Recherche daran scheiterte ein (günstigeres) Online-Visum für Vietnam (26$) zu bezahlen, weil Online-mit-Kreditkarte-zahlen bei der Sparkasse erst noch freigeschaltet werden muss. Dann werde ich mir genau wie David das normale Touristenvisum in der vietnamesischen Botschaft in Phnom Phen holen müssen (40$). Ansonsten gab ich nur meine Wäsche zum Waschen, buchte einen Bus für morgen zurück nach Phnom Penh (je 7$) und buchte unsere Unterkunft für 2 Nächte. Was noch ganz interessant war, war ein Mädchen, das heute in unserem Zimmer ankam. Sie kennt die Schwedinnen und hat ihnen ihre Storys erzählt. Es ging zu 90% um Alkohol und Drogen. Opium, Joints, Mushrooms, Kokain. Läuft bei ihr... 

Ein riesen vegetarischer Burger hat die Ehre das Türchen des Tages zu sein. :) 

#happyNikolaus

5. Dezember 2017 

Hier gibt es nicht wirklich viel mehr als Bars und Strand. Mit letzterem und natürlich Essen befassten wir uns nachmittags. Wir müssen nur die Straße runter laufen, vorbei an zahlreichen Tuk-Tuk-Fahrern ("Hello. Tuk-Tuk?"), zahlreichen relativ teuren Touristen - Restaurants und zahlreichen Travel-Agencies, dann sind wir schon am Strand. Der ist ziemlich vollgestellt mit Sesseln von den Bars, aber trotzdem mit wirklich schönem Sand und Wasser. Nach ein wenig Schwimmen und einem Ananas - Schokoladen - Shake (interessante Mischung, ich weiß), wurde uns ein Flyer für eine "Neon-Party" in einer der Bars am Abend in die Hand gedrückt. Da wir sowieso nichts vorhatten und man einen Drink für den Flyer umsonst bekam, machten wir uns um sieben auf den Weg. Wir chillen noch ein bisschen am Strand. Später dann trafen wir auf zwei schwedische Mädchen aus unserem Zimmer und ich muss sagen, dass ich selten betrunkeneren Personen begegnet bin. Ich befand mich immer irgendwo zwischen Belustigung und Genervtheit, aber es war auf jeden Fall witzig. Um drei machte ich mich dann auf den Weg zurück zum Hostel, David und die beiden anderen kamen irgendwann um schätzungsweise 5 Uhr morgens. Die Schwedinnen waren in einem Zustand in dem sie nicht merkten, dass sie mit ihrem betrunkenen Gekicher und Gequatsche das komplette Zimmer wecken. Ein Typ versuchte auch die ganze Zeit und mit zunehmender Verzweiflung sie zum Stillsein zu bringen, aber es gibt nichts, was Oropax für mich nicht richten kann. :D

 

Türchen des Tages ist eine Entdeckung, die wir in einem der supermarkt-ähnlichen Institutionen ;) gemacht haben. Unter einigen anderen Spirituosen standen staubige breite Flaschen mit einer gelblichen Flüssigkeit in der einfach Skorpione und Schlangen eingelegt war. Es war eindeutig Alkohol, aber, ich meine, wer zur Hölle trinkt sowas? Aber deshalb waren sie wahrscheinlich auch so eingestaubt. Leider war es verboten Fotos zu machen. 

4. Dezember 2017 

Die Abreise nach Sihanoukville dauerte quasi den ganzen Tag. Im Bus hatte ich gefragt, wie lange es dauern würde. 5 Stunden. Tatsächlich waren es 7, aber mit dem Tag hätte man so oder so nichts mehr anfangen können. Der Bus war merkwürdig insofern, dass es Liegeplätze ungefähr in der Stellung eines Zahnarzt-Stuhls gab. War auf die Dauer trotzdem nicht super komfortabel. Wir nahmen dann noch ein Tuk Tuk zusammen mit einer Irin und kamen mal wieder ziemlich erschöpft bei unserem Hostel "Big Easy" an. Jetzt sind wir in einem 8-Bett-Zimmer, aber das ist okay. Vor allem ist in der Lobby einiges los. 

 

Mein Türchen für den Tag war gar nicht so einfach. Auch wenn es komisch klingt, aber es ist die Tatsache, dass der Bus endlich eine Pause gemacht hat als ich wirklich dringend mal zur Toilette musste. :D #dankbar 

3. Dezember 2017 

Kambodscha hat eine ziemlich traurige Vergangenheit. Sie ist leider sogar der deutschen Geschichte erschreckend ähnlich, was ich bei der Recherche der Aktivitäten hier in Phnom Phen feststellte. Quasi die Hauptattraktionen sind nämlich die "Killing Fields" und das Foltermuseum "S-21". Wir besuchten nur letzteres, weil der Eintritt günstiger war und wir von der Entfernung her kein Tuk Tuk dorthin nehmen mussten. Nach einem "Frühstücks-Mittagessen" machten wir uns auf den Weg. Die Strecke dauerte ungefähr 50min. Dass wir liefen hatte aber den Vorteil, dass wir an dem Royal Palace (gab nichts zu sehen), einem Tempel, dem Vietnam-Cambodia-Friendship-Monument und dem Independence-Monument vorbeikamen (siehe Bilder unten). Ich finde sowieso, dass man so eher ein Gefühl für eine Stadt kriegt. In diesem Fall würde ich es auch ein verschwitzt Gefühl nennen.

An dem Ticketschalter des Museumsgeländes kauften wir uns je ein Ticket und ich mir noch einen Audioguide (mit 18 galt ich günstigerweise noch als Kind #Sparfuchs). 

Was ich auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses gelernt habe (ohne Garantie, dass alles richtig oder vollständig ist): Irgendwann nach dem Vietnamkrieg und bis 1979 waren die "Roten Khmer" an der Herrschaft. Sie glaubten an einen realitätsfernen kummunistischen Agrarstaat, weshalb sie die Leute aus den Städten vertrieben und insgesamt ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Bevölkerung töteten. (Ich glaube 1,7 Mio-2,2 Mio). Die Anführer waren paranoid und schon, dass man weiche Hände oder eine Brille hatte - also vermeintliche Zeichen von Bildung -, waren Gründe, um einen mitsamt seiner Familie in dieses Gefängnis zu stecken und mit Folter Geständnisse über eine "Verschwörung" oder Verrat abzupressen. Es gibt noch einiges mehr. Ich habe einen guten Artikel dazu gelesen. Wen es interessiert, der kann ja hier mal nachlesen

Fotos habe ich selber keine gemacht. 

Bevor ich hierher kam, wusste ich nicht einmal, dass es etwas vergleichbares wie in Deutschland auch anderswo in so einem großen Ausmaß gegeben hat. Ich bin aber froh die 6$ investiert zu haben, denn das war wirklich etwas, dass man wissen und gesehen haben sollte. 

Nach einem heißen Rückweg bei 30°, machten wir uns in unserem Guesthouse dann an die weitere Planung, denn nun war unsere vorgebuchte Tour vorbei und wir wollten nicht wirklich auf der Straße schlafen. ;) 

Wir verglichen Preise und buchten dann in unserem Guesthouse einen Bus für je 8$ nach Sihanoukville im Süden, sowie über das Internet ein Hostel. Jetzt ist mal wieder Strand angesagt. :) 

 

Mein Türchen für diesen Tag ist, dass ich bei dem Frühstück, dass ich mir schon für morgen gekauft habe, Litschis umsonst bekommen habe. Die Frau hat sie mir einfach lächelnd dazugesteckt. Abgesehen davon haben die Drachenfrucht, eine Rispe Bananen und die 7 Litschis nur 4000 Riel (~1$) gekostet (Im Gegensatz zu 3 kleinen Äpfeln für 1,40$ im "Panda-Mart") Es leben die Märkte!

 

 

 

 

2. Dezember 2017 

Das war wirklich ein anstrengender Reisetag. Es fing zunächst damit an, dass unser "Pick-up" um 8:30 sein und der Bus um 9:30 fahren sollte. Doch es wurde 8:40, 8:50, 9:00... Ich fragte bei unserem Rezeptionisten nach: "Just wait, he'll come." 9:10, 9:20 und 9:30. Den Bus würden wir so nicht mehr kriegen, aber jetzt kam auch ein kleiner klappriger Van, in dem nicht nur wir sondern auch noch 12 andere Leute Platz fanden (bzw. wurden 4 Plätze mehr als Sitze belegt.) Es wurde recht eng, doch zum Glück dauerte die Fahrt nur ca. 30min. Dann stiegen wir in einen großen und seeeehr alten Reisebus um. Abgesehen von 2 anderen Backpackern waren wir die einzigen Nicht-Kambodschaner und vor allem die Kinder starrten uns öfter mal neugierig an. Nach einer Weile fiel mir auf, dass die Kisten, die ich einfach nur für irgendwelche Kisten in der vorletzten Reihe gehalten hatte, Hühner enthielten. Die Erkenntnis kam mir, als die Kisten anfingen ein wenig kläglich zu krähen. Naja, nicht sehr tierfreundlich in dem heißen Bus, aber was soll man machen. 

Die Fahrt dauerte, mit gelegentlichen Pausen, ungefähr 6 Stunden. Mein Mittagessen hatte aus unbefriedigenden Chips bestanden, mir war einfach nur heiß und ich war erschöpft. 

Je näher wir Phnom Phen kamen, desto öfter hielt der Bus und immer mehr Leute stiegen aus. Die Sache war nur die, dass wir keine Ahnung hatten, wo wir eigentlich hin mussten. Wir hatten nur den Namen unseres Guesthouses und damit konnte auf den ersten Blick niemand etwas anfangen. Selbstverständlich wäre es auch zu weitsichtig von uns gewesen vorher nachzuschauen, wo wir hinmussten. Das Problem lösten wir dann, indem wir an dem Hauptbusstop aussteigen, nach WLAN fragten und einfach bei Google Maps nachschauten. 23min zu Fuß gehen? Nach 6 Stunden sitzen gerne. 

Wir fanden es auch und haben zum Glück ein Zimmer mit Klimaanlage. Ansonsten ist das Guesthouse etwas ungemütlich, überall steht Zeug rum und im 2. Stock läuft irgendwie ein einsames Kaninchen rum....? Bei der Essenssuche empfand ich die Straßen als viel zu hektisch. Nicht nur der Verkehr, aber überall wuseln Leute herum und Kinder. Und es ist laut. Allzu lange werden wir wohl nicht bleiben. Vielleicht fahren wir danach nach Sihanoukville ans Meer, denn unsere vorgebuchte Tour ist jetzt vorbei. 

 

Mein "Türchen" für diesen Tag ist mein Frühstück. Es war mit 3000 Riel für eine große köstliche Drachenfrucht und 500 Riel für eine Art frietiertes Brötchen sehr günstig und sehr lecker. :) 

 

1. Dezember 2017 

Wir hatten schon am Abend vorher mit dem Tuk-Tuk-Fahrer unseres Hostels gesprochen und er hatte uns (so dachten wir zumindest) ein Angebot für 16.000 Riel (~4$) pro Person für den kompletten Tag gemacht. Wir haben uns natürlich mega gefreut, denn standardmäßig zahlt man zwischen 12 und 18$. Es stellte sich heraus, dass er 60.000 gesagt hatte, aber wir konnten uns auf 50.000 einigen. Zuerst fuhren wir zum separaten Ticket-Gebäude. Die Tickets (auf denen sogar ein Foto von einem drauf ist) sind mit 37$ für einen Tag zwar recht teuer, aber der Angkor Park ist auch das Nummer 1 Sightseeing - Objekt auf TripAdvisor weltweit. Außerdem kann man es als eine Art Entwicklungshilfe für das arme Land sehen. 

Der Tag lief jedenfalls so ab, dass wir immer zu den Tempelkomplexen in dem riesigen Park gefahren wurden, uns umsahen und dann zum Fahrer zurück kehrten. Ich kann mich weder an all die Namen noch die Reihenfolge erinnern, aber es war auf jeden Fall beeindruckend. 

Den berühmtesten Tempel - Angkor Wat selber - hoben wir uns bis ganz zum Schluss auf. Ich denke, die Bilder sind die beste Beschreibung. Ich will nur noch gesagt haben, dass zwar viele Touristen da waren, aber nicht solche Massen wie ich erwartet hätte und, dass es einfach verdammt heiß gewesen ist. 

Eine Sache noch: Weil ich hier keinen Adventskalender habe, ich aber nicht darauf verzichten möchte (ist schließlich Tradition), werde ich jetzt bei jedem Tag eine Kleinigkeit schreiben, die ich gut fand. Das ist dann quasi mein Türchen für diesen Tag. 

Also: Ich habe köstliches Essen für einen Dollar an einem Streetfood-Wagen gegessen, was sich nach den überdurchschnittlich hohen Ausgaben der vergangenen Tage sehr vernünftig angefühlt hat. Und ich habe ein paar begeisterten Kindern gewunken. :) 

 

 

30. November 2017 

Wir hatten nichts direkt geplant, sondern wollten erst einmal die Lage checken, vor allem in Bezug auf Geld. Nach einem - nennen wir es Brunch - brachten wir erst einmal unsere Wäsche zu einem Wäschedienst (mit 1$ pro Kilogramm sogar günstiger als in Thailand) und machten uns dann auf die Suche nach einer Wechselstube.

Also, es ist so, dass Kambodscha zwei offizielle Währungen hat: Den kambodschanischen Riel und US-amerikanische Dollar. 1 Dollar sind gut 4000 Riel. 1 Euro sind gut 5000 Riel. Die Preise werden hier in der Regel in Dollar angegeben, vor allem in den touristischen Vierteln. Da kostet halt alles, ob T-Shirt, Mittagessen, Smoothie oder Pancake, schlicht 1$. Pennys gibt es nicht, das heißt, dass man sein Rückgeld in Riel kriegt. Wenn z. B. etwas 1,50$ kostet und man 2$ gibt, kriegt man 2000 Riel zurück. In der Regel kann man aber auch in Riel bezahlen. Der Vorteil davon ist, dass 1$ genau genommen je nach Kurs zwischen 4010 und 4070 Riel sind. Das heißt wenn man 4000 Riel statt 1$ zahlt, spart man etwas (auch wenn es vernichtend wenig ist, aber was tut man nicht alles für das gute Gefühl :D). 

Wir waren aber schlichtweg ziemlich verwirrt und entnervt, was die Währungen angeht, weil wir uns nun mit 4 Stück herumschlagen mussten. (Euro, Baht, Dollar, Riel) 

Ich hatte vorher den aktuellen Kurs nachgeschaut, weshalb wir den Verlust von 36$ bei 300$ gesamt bei der ersten Wechselstube nicht hinnahmen. Der zweite Stopp, war bei der Western-Union Bank, wo sich der Verlust auf gerade einmal 10$ beschränkte. David wechselte 10.000 Baht. Ich nicht, was 2 Gründe hatte. 

1. wissen wir beide nicht, wie lange wir in Kambodscha bleiben wollen und es würde keinen Sinn machen, mit Verlust in Dollar zu wechseln, nur um dann nochmal mit Verlust in vietnamesische Dong zu wechseln. Und 2. hatte ich mein Geld in den Safe im Hotel eingeschlossen und - weil ich dachte, dass das bei einem Safe-Raum Sinn macht - die Tür ebenfalls zugeschlossen. Das schien ein Fehler zu sein, denn die Rezeptionistin hatte keinen Schlüssel. ("Oh, you locked the door? No, why?") Ich hatte natürlich sofort ein schlechtes Gewissen, aber zum Glück kam ein paar Stunden später der Hausmeister mit dem Schlüssel. Ich hätte mich sehr beliebt bei den anderen Gästen gemacht, wenn sie nicht mehr an ihre Sachen gekommen wären. 

Also, kurz: Ich würde mich solange es ging mit meinen Riel und Dollar, die ich hatte durchschlagen und mir im Notfall was von David leihen. 

Genug vom Geld. An dem Tag liefen wir ein wenig in der Gegend herum und gingen auch zu einem Tempel sowie abends zu einem "Touristen - Nachtmarkt", auf dem einem allerlei Kram angedreht werden soll. Es war fast schon nervig da durch zu laufen. Das gleiche gilt übrigens oft bei Tuk-Tuk-Fahrern. 

"Want Tuk-Tuk?" 

-"No, thank you." 

"Buy T-shirt here. Special Price." 

-"No, thank you." 

"Helloooo, mister. Want to buy something?" 

-"No, thank you!" 

Ich würde ihnen wirklich gerne klar machen, dass wenn ich was kaufen will, ich auf sie zukommen, aber andererseits verdienen sie eben damit ihr Geld.

Am nächsten Tag würde es zum berühmten Angkor Wat-Tempel und -gelände gehen, allerdings musste ich dazu erst einmal eine weitere Nacht ohne Klimaanlage bei 29° und nur einem Ventilator überstehen. 

 

 

29. November 2017 

Meine Aufenthaltsgenehmigung für 30 Tage
Meine Aufenthaltsgenehmigung für 30 Tage

Nachdem ich bestimmt 5000 Mal gecheckt hatte, ob ich meinen Reisepass und auch sonst alles dabei hatte, wurden wir von einem Mann zu einem Reisebus nicht weit von unserem Guesthouse geführt. Heute würden wir Thailand verlassen und in dem Nachbarland Kambodscha einreisen. Das konnte man zwar auch auf eigene Faust machen, aber einerseits war das noch Teil von dem 30-tägigen Reisepaket, das wir in Bangkok in dem Touristen-Center gekauft hatten und andererseits war ich wirklich froh darüber, dass wir es nicht mussten. Ich hatte einige Sachen über "unseren" Grenzübergang in Poipet gelesen. Er wurde als der schlimmste in Thailand bezeichnet und ich muss sagen, dass wir da nicht gerade einen anderen Eindruck erhalten würden.

Aber erst einmal fuhren wir 6 Stunden lang mit dem Bus zur Grenze. Kurz davor wurde angehalten und wir bekamen zwei Zettel. Der erste war die "Application for Visa" und der zweite war (ähnlich wie beim Thailand-Visum) in Arrival- und Departure-Card aufgeteilt. Man trug bei beiden alle möglichen Daten wie Name, Passnummer, Geburtstag, Name der (ersten) Unterkunft etc. ein. Die "Application" wurde dann mit unseren Pässen (die ich nur seeeeehr ungern aus der Hand gab) und je 45$ weitergegeben und wir erhielten schon so etwas wie unser Visum in den Pässen zurück. An der Grenze angekommen, hielt der Bus erneut neben einer Bank und uns wurde von unserem Guide erklärt, wie alles ablief. Er meinte außerdem, dass es am günstigsten sei, jetzt noch Geld abzuheben und die Baht dann in Kambodscha umzutauschen. Ob das wirklich die beste Idee war, weiß ich immer noch nicht. Jedenfalls ging es dann zu einem Gebäude, in dem man offiziell Thailand verließ. Man brauchte nur seine Departure-Card und seinen Pass. Es war ein bisschen wie an der Passkontrolle am Flughafen, nur viel kleiner. Danach kam der schwierige Teil.

Wir mussten knapp 100 Meter zu Fuß die Grenze durch die Stadt überqueren, um in ein Gebäude mit einem einzelnen Raum für die Visa zu gelangen. Und, naja, man kann sagen, dass sich Poipet nicht umsonst auf Toilet reimt. Die Straßen sind chaotisch, überall stehen Hütten herum und es liegen obdachlose Menschen und Bettler im Staub zu deinen Füßen, auch magere Kinder. Ich habe ein Baby mit einem Geschwür in der Größe einer Avocado am Rücken gesehen. Überall liegt Müll herum und man fühlt sich als "reicher" Tourist permanent beobachtet. Kurz, es war die schlimmste Stadt, in der ich je war. Alle wollten nur möglichst schnell verschwinden. 

In dem Raum waren dann vier Schalter vor denen in lockeren Reihen andere Touristen standen und warteten bis sie an der Reihe waren. Bei mir klappte alles ganz gut, ich hatte zwar vergessen, was in meine Arrival-card einzutragen, aber ich bekam meinen Stempel genau wie David auch. Erleichtert saßen wir mit allen anderen im Bus. Nur eine fehlte noch. Sie war ein anderes deutsches Mädchen und als sie dann endlich mit einiger Verspätung einstieg, erfuhren wir auch, was los gewesen war. Der Beamte hatte noch einmal 1000 Baht verlangt. Einfach so. Unser Guide hatte uns eingebläut, dass wir niemanden auch nur einen Cent zahlen sollten. Sie erzählte, dass er das Geld verlangt, sie sich mehrmals geweigert hatte und als sie dann meinte, dass sie unseren Guide dazu ziehen würde, würde sie doch durchgewunken. Schon ein wenig krass, dass ein "offizieller Beamter" so wirklich Geld verlangen konnte. Vor allem war man ihm auch einfach ausgeliefert. Naja, andere Länder, andere Sitten. 

Kurz darauf wurde angehalten, damit wir unsere Baht zu dem angeblich besten Kurs in kambodschanische Riel umtauschen könnten. Ich traute dem ganzen nicht so recht und tauschte von 15000 Baht erst einmal nur 4000 um. Wie ich später herausfand, war selbst damit noch ein Verlust von 20$ verbunden. -.- Aber man lernt. Morgen gehe ich noch einmal genauer auf das Geld in Kambodscha ein. 

Es folgten noch einmal 3 Stunden Busfahrt nach Siem Reap. An der Busstation holte uns dann der Tuk-Tuk-Fahrers unseres Guesthouses ab und wir fielen todmüde in unsere Betten. 

 

 

 

Die Einträge vom 28. November 2017 und den anderen davor sind hier auf Webseite 1  zu finden.